Vorsichtsmaßnahmen beim Austausch

Vor der Durchführung von Wartungsarbeiten machen Sie sich bitte mit dem vom Hersteller herausgegebenen Wartungshandbuch (die Handbücher können je nach Hersteller unterschiedliche Bezeichnungen aufweisen) vertraut, andernfalls können Produkte beschädigt werden oder sich Unfälle mit schweren Verletzungen oder Todesfolge ereignen. Dieses Handbuch erläutert allgemeine Arbeitsweisen. Vor Arbeitsbeginn sind die folgenden Punkte zu kontrollieren und zu beachten:

 

  • Achten Sie darauf, dass das gelieferte Produkt zum Fahrzeug passt.
  • Motor abstellen, so dass sich das Fahrzeug bei der Arbeit nicht bewegt.
  • Fahrzeug richtig fixieren, so dass es nicht zu Boden fällt oder kippt.
  • Fahrzeug in der vorgeschriebenen Position halten und sicher befestigen.
  • Bei einem Fahrzeug mit Automatikgetriebe Schalthebel auf P stellen

Ausbau aus dem Fahrzeug

1.Zahnstangengetriebe von Lenksäule abbauen. Schraube vom unteren Gelenk (oder Schiebebügel: nachstehend als unteres Gelenk bezeichnet) lösen und Ritzel herausnehmen.

2.Schubstange (oder Spurstangenkopf) vom Achsschenkel abbauen. Splint und Mutter ausbauen und Kugelgelenk mit einem Abzieher entfernen.

3.Leitung an Hochdruckseite (oder Druckseite: nachstehend als Hochdruckseite bezeichnet) und Niederdruckseite (oder Rücklaufseite: nachstehend als Niederdruckseite bezeichnet) vom Zahnstangengetriebe abnehmen.
VORSICHT! Beim Lösen der Leitung tritt von innen Flüssigkeit aus.

4.Befestigungsschraube für Zahnstangengetriebe lösen und Lager und Isolator aus dem Fahrzeug ausbauen.

Hinweis! Ein verunreinigter Filter im Öltank und verunreinigtes Öl verkürzen die Lebensdauer des Zahnstangengetriebes erheblich, verursachen abnormale Geräusche und innere Risse.

Diese Punkte müssen geprüft werden, bevor ein Zahnstangengetriebe durch ein neues ersetzt wird. Je nach Zustand sollte das Zahnstangengetriebe durch ein neues ersetzt oder gründlich gereinigt werden

    Einbau in das Fahrzeug

    Altes Zahnstangengetriebe ausbauen, dann Servolenkung einbauen
    Das Austauschverfahren kann je nach Fahrzeugtyp unterschiedlich sein. Die sichere und vorschriftsmäßge Arbeitsweise ist im Wartungshandbuch des Herstellers beschrieben.

    1.Äußere Gelenkpfanne (oder Spurstangenkopf) des alten ausgebauten Zahnstangengetriebes entnehmen.
    Nach dem Lösen der Sicherungsmutter kann die äußere Gelenkpfanne ausgebaut werden.
    Keine Gewalt anwenden, um das Gewinde nicht zu beschädigen.

    2.Ausgebaute äußere Gelenkpfanne in die Servolenkung einbauen.
    Die aus dem alten Zahnstangengetriebe ausgebaute äußere Gelenkpfanne in die innere Gelenkpfanne (oder Zahnstangenende) des neuen Zahnstangengetriebes einsetzen und
    mit der Sicherungsmutter kontern.

    VORSICHT! Im Anschluss an diese Arbeit muss unbedingt die Spur eingestellt werden.

    3. Einbau der Servolenkung in das Fahrzeug.
    Montagekonsole und Isolator in die Servolenkung einbauen. Weiterhin die
    Servolenkung mit Befestigungsschrauben im Fahrzeug sichern. (Schraube mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen.)

    4.Schubstange in Fahrzeug einbauen.
    Schubstange an Achsschenkel anbauen. (Schraube mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen.) Vergewissern, dass der Achsschenkel parallel zum Kugelgelenk angeordnet ist. Splint einsetzen. (Einen neuen Splint verwenden.)

    5.Öltank und Ölfilter des Fahrzeugs reinigen.

    VORSICHT! Das Innere des Öltanks muss einer Überprüfung unterzogen werden. Wenn der Filter mit teerartigen Substanzen oder Schlamm zugesetzt ist, vermindert sich die
    Lenkunterstützung bzw. werden anormale Geräuusche erzeugt. Je nach Zustand können innenliegende Teile beschädigt werden, was zu vorzeitigem Ausfall der Anlage führt. Die Garantie Servolenkung erstreckt sich nicht auf Störungen, die auf derartige Bedingungen zurückzuführen sind.

    6.Hydraulikölwechsel im Fahrzeug

    VORSICHT! Nach Einbau von Servolenkung in das Fahrzeug muss das vorgeschriebene neue Hydrauliköl in der vorgeschriebenen Menge eingefüllt werden. Altes Hydrauliköl muss unbedingt völlig abgelassen werden.Verbrauchtes altes Öl und im Öl befindliche Fremdkörper können Störungen verursachen. Altes Öl unbedingt völlig ablassen.

    7.Einbau der Leitung
    Leitung (oder Schlauch) mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen, um sie bzw. ihn am vorgegebenen Ort zu befestigen.

    ACHTUNG! Die Leitungen haben eine Hochdruck-und eine Niederdruckseite. Bei falscher Anordnung arbeitet die Anlage entgegen der vom Fahrer gewünschten Richtung, was zu schweren Unfällen führen kann. Störungen aufgrund von falscherHandhabung sind von der Garantie für Servolenkung ausgeschlossen.

    ACHTUNG! Bei manchen Fahrzeugen weisen die Hoch- und die Niederdruckseite der
    Leitungen den gleichen Durchmesser auf. Vorschriftsmäßg anschließen.

    VORSICHT! Wenn die Leitungen mit einem stärkeren als dem vorgeschriebenen Drehmo-
    ment angezogen werden, kann dies zum Bruch des Befestigungsteils auf der Zahnstangengetriebeseite und damit zu Undichtigkeit (Austritt von Öl) führen.

    VORSICHT! Der Leitungsanschluss der Servolenkung ist mit einer metallischen Kappe abgedeckt. Kappe erst beim eigentlichen Einbau der Leitung an das Gegenstück abnehmen, da andernfalls Fremdkörper eindringen bzw.Undichtigkeiten auftreten können.

    VORSICHT! Zum Austausch von O-Ringen und sonstigen Teilen sind die Anweisungen des
    vom Hersteller herausgegebenen Wartungshandbuches zu befolgen. Nachlässigkeit beim Austausch kann zu Undichtigkeiten und vorzeitigen Ausfall führen.

    VORSICHT! Vor dem Anbau der Leitung sicherstellen, dass die Leitung und die Dichtfläche
    frei von Staub oder Kratzern sind. Wenn nicht der einwandfreie Zustand sichergestellt ist, kann dies zu Undichtigkeiten und vorzeitigen Ausfall führen.

    VORSICHT! Vor dem Einbau die Innenseite des Anschlusses, die Leitung und den O-Ring mit Servolenkungsflüssigkeit benetzen.

    VORSICHT! Beim Einbau der Leitungen sind diese mit bloßen Händen zu fassen, um das Eindringen von Staub und Fremdkörpern zu verhindern.

    8.Anbringung an der Lenksäule
    Sicherstellen, dass sich die Zahnstange in Neutralstellung befindet (mit Farbe markiert). Ist dies nicht der Fall, Stellung sorgfältig korrigieren, um Ritzel nicht zu beschädigen, danach Ritzel in das untere Gelenk einsetzen. Befestigungsschraube am unteren Gelenk von Hand anziehen, auf Leichtgängigkeit prüfen, danach Schraube mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen.

    Einstellung nach dem Einbau

    Nach dem Einbau der Servolenkung in das Fahrzeug müssen die folgenden Kontrollen gemäß dem Wartungshandbuch des Herstellers durchgeführt werden.

    Bei den Kontrollen ist folgendes zu beachten:

    • Hydraulikkreis entlüftet. Eine unzureichende Entlüftung ist an den folgenden Symptomen zu erkennen:

    VORSICHT! Es ist die vom Hersteller vorgeschriebene Flüssigkeit zu verwenden.
    VORSICHT! Abgelassene Flüssigkeit darf nicht weiterverwendet werden. Sie muss vorschriftsmäßg entsorgt werden. 

    • Prüfung auf ausreichenden Abstand.
    • Sicherstellen, dass die eingebaute Servolenkung nicht mit angrenzenden Teilen und Gehäusen zusammenstößt
    • Auf absolute Dichtigkeit prüfen 
    • Spureinstellung (Überprüfung) 
    • Erneute Kontrolle der Sicherungsmutter auf festen Sitz
    • Kontrolle der linearen Ausrichtung des Lenkrades 
    • Kontrolle des Flüssigkeitsstandes (Menge) 
    • Ãœberprüfung von Schrauben und Muttern auf festen Sitz

    VORSICHT! Für einige Fahrzeugtypen und Ausführungen können im Rahmen der in diesem Handbuch beschriebenen Arbeitsgänge Rohrleitungen für andere Teile oder Anbau-/Abbauarbeiten erforderlich sein. (Zum Beispiel 4WS) Dieses Handbuch ist nur zum Nachschlagen vorgesehen. Die Austauscharbeiten müssen unbedingt entsprechend dem Wartungshandbuch des Herstellers ausgeführt werden.

    Beim Auftreten von Störungen

    Wenn nach dem Einbau der Servolenkung die folgenden Symptome beobachtet werden, ist nochmals der Zustand der Anlage zu Überprüfen:

    Servolenkung funktioniert nicht

    • Öltank und Filter reinigen. Entlüften.
    • Sicherstellen, dass Ölpumpe mit vorschriftsmäßigem Druck arbeitet.
    • Sicherstellen, dass die Leitungen vorschriftsmäßig mit den richtigen Anschlüssen verbunden sind. (Zahnstangengetriebe, Öltank, Ölpumpe, etc.)
    • Bei elektronischer Steuerung sicherstellen, dass das Elektromagnetventil mit Strom versorgt wird.
    • Bei elektronischer Steuerung sicherstellen, dass der Computer einwandfrei funktioniert.

    Pumpe summt

    • Entlüften.
    • Sicherstellen, dass die Leitungen vorschriftsmäßig mit den richtigen Anschlüssen verbunden sind. (Zahnstangengetriebe, Öltank, Ölpumpe, etc.)

    Lenkung arbeitet ruckartig

    • Entlüften.

    Auslaufendes Öl

    • Abwischen und Umgebung reinigen; dann nochmals auf Undichtigkeiten prüfen.
    • Sicherstellen, dass die Leitungen vorschriftsmäßig angeschlossen sind.
    • O-Ringe, Scheiben und andere Teile an den Leitungsverbindungen, soweit vorhanden, auf Beschädigung prüfen. Falls sie beschädigt sind, durch neue ersetzen.
    • Fahrzeugseitige Leitungen und Leitungs- Montageflächen auf Kratzer und Risse prüfen.

    Lenkrad steuert nicht mehr

    • Sicherstellen, dass die Leitungsanschlüsse auf der Hoch- Niederdruckseite nicht vertauscht sind.

    Das Lenkrad kehrt nach einer Drehung nicht mehr in die Ausgangsposition zurück.

    • Prüfen, ob Spur, Radsturz und Nachlauf innerhalb der zulässigen Toleranz liegen.

    Bei vollem Lenkeinschlag tritt Vibration auf

    • Anschlag für Lenkeinschlagwinkel einstellen. (Ein Anschlag befindet sich meist in der Nähe des Gelenks.)